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2. und 3. Lauf zur DHM 2005 - Autodrom Most
Anreise und freies Training
Nach einigen Verzögerungen durch starken Nebel bin ich Mittwochmorgen auf der Isle of Man
gestartet und gegen 0.30 Uhr Zuhause angekommen. Schon nachmittags um 15.30 Uhr saß ich mit meiner
Beifahrerin Gine Sawatzky im Renntransporter in Richtung Most.
Das Diletant Racing Team hatte bereits das Fahrerlager bezogen und uns einen Platz reserviert. Gegen
22.30 Uhr sind wir eingetroffen und wurden mit geöffneten Bierflaschen empfangen, wir haben dann
beschlossen erst am nächsten Tag mit dem Ausladen und Aufbauen zu beginnen.
Das Wetter war gut und es sollte eine wunderbare 3- Tagesveranstaltung mit viel Fahrzeit werden.
Am Freitag hatten wir die Möglichkeit mehrere freie und lange Trainings zu fahren, alles lief prima und
abends gab´s natürlich Pivo. Nachdem wir tagsüber lange Zeit mit Ralph Schöbels Triton verbracht hatten,
lud uns dieser zum Abendessen in ein naheliegendes Restaurant ein.
Training und Vorspiel eines Unfalls
Am Samstagmorgen absolvierten wir das Pflichttraining mit einer respektablen Zeit, zweitschnellster der
Klasse M, hinter Fischer/Markmann. Bei der Startaufstellung stand ich direkt hinter einer Reihe Kneelern
aus der Klasse P, ich wusste das diese beiden besonders zögerlich anspringen werden, so war mir schnell
klar das ich nur die Chance hatte auf dem Grünen vorbei zu ziehen. Es kam wie vermutet die Triumph sprang
sofort an, ich zog links raus , der Beiwagen im Gras und der Hinterreifen mit voller Traktion auf den
Asphalt. Die Gespanne P 63 und P 72 konnte ich sofort auf dem Rasen überholen, beim wiedereinfädeln ließ
ich aber auch noch einige Andere hinter mir. Mit einem langen Anlauf und einem hohen Tempo raste das
gesamte Feld auf die erste Schikane zu und wir mittendrin.
Mit dem Bewusstsein eine gute aber ungeübte Beifahrerin im Boot zuhaben rollte ich des Gas etwas zurück
und ließ Einigen den Vortritt im Nadelöhr, ich glaube Gine war mir dankbar, es hätte vermutlich
Feindberührung gegeben.
In der zweiten Runde waren wir weit vorn, plötzlich verlor der Kneeler vor uns Öl,
in einigen Passagen konnten wir neben das inkontinente Gespann fahren und wild gestikulieren, es dauerte
jedoch zwei weitere Runden bis der Fahrer unsere Hinweise ernst nahm und in die Boxengasse fuhr. Das Alles
hat natürlich viel Zeit gefordert, mit ölverschmierten Visieren konnten wir wieder aufschließen unsere
Rundenzeiten wurden, trotz Ölspur bis zu 10 sec schneller als in den Runden der Öldusche. Doch plötzlich
zwei Runden vor Schluss war der ölspeiende Kneeler wieder vor uns, falscher Ehrgeiz oder
Unvermögen hatten diesen Fahrer wieder zurück getrieben. Als wir ihn mit einem sicheren
Geschwindigkeitsüberschuss passieren konnten, haben wir mit deutlichen Handzeichen unseren Unmut kund getan.
Trotz der besonderen Hindernisse konnten wir noch einige Gespanne überrunden, jedoch haben die großen
Zeitschwankungen uns in der Gleichmäßigkeitswertung auf Platz 5 zurück geworfen.
Ein unnötiger Unfall
Am Sonntagmorgen sollte es noch ein freies Training geben, doch dieses musste nach einem tragischen Unfall
bereits in der ersten Runde abgebrochen werden. Der Fahrer des havarierten Gespanns vom Vortag hatte sich
darauf beschränkt die verlorene Ölwannenschraube zu ersetzen und vergessen den Hinterreifen vom Öl zu
befreien. Noch in der ersten Runde kam es zum Dreher und Überschlag, ein nachfolgendes Gespann konnte
nicht mehr ausweichen und traf die verlorene Beifahrerin und letztlich den Kneeler mit seiner
Vorderradgabel. Drei Verletzte und zwei Gespanne zerstört, das hätte vermieden werden können.
Das Rennen oder Mensch und Maschine geben alles
Sontagnachmittag, strahlende Sonne und eine ölfreie Bahn. Das Rennen war für 25 Minuten angesetzt, durch
Überrundungen hatten wir die Möglichkeit 28 Minuten zufahren. Wir hatte einige sehr interessante Kämpfe im
Feld und konnte auch sehr viele Kneeler hinter uns lassen mit einer schnellsten Rundenzeit von 2:21.22
haben wir unseren persönlichen Rekord gefahren und lagen nur 6/100 hinter Fischer/Markmann. Die harten
Positionskämpfe mit Klink/Hambsch forderten Einiges von Maschine und Besatzung. In den letzten zwei
Runden litt der Hinterreifen and Überhitzung und der Fahrer an Krämpfen in der Bremshand.
Bei jedem Eintritt auf die Start – Zielgrade hoffte ich endlich den karierten Lappen zusehen, obwohl die Zeit um
war mussten wir noch zwei weitere Runden fahren. Zurück im Fahrerlager konnte ich nur mit Hilfe aus dem
Leder schälen, erstaunlicherweise war Gine noch fit, zumindest solange das Adrenalin noch erhöht war.
Am nächsten Tag wurde uns das Ausmaß dieses wundervollen Rennens erst bewusst. Wir hatten weniger als einen Liter Sprit
im Tank, der Hinterreifen hatte Blasen auf der Lauffläche, fünf Speichen waren abgerissen und zwei Weitere
angebrochen. Selbst das Motorrad ist uns nichts schuldig geblieben.
Das Team hat Alles gegeben.

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